GBC Meetings 2005

ISKCON Deutschland begann das neue Jahr mit einer sehr düsteren Mitteilung. Bei einem eilig einberufenen Treffen, an dem alle Mitglieder des Nationalrats und das farblose GBC-Mitglied für Deutschland, Ravindra Svarupa Das, teilnahmen, wurde eine Erklärung für einen Ausnahmezustand abgegeben, um:

g1Goloka Dham
„Den drohenden Verlust der drei einzigen deutschen Tempel zu verhindern, die da wären:  Der Tempel in Abentheuer, Goloka Dham, welcher Radha Madhan Mohan, Srila Prabhu-padas ursprüngliche und einzige Deities in Deutschland  beheimatet, der Tempel  in Jandelsbrunn, Simhacalam, in welchem der größte Nrsimhadev
g2Goloka Dham
Deity Europas steht, und der Tempel in Köln, welcher die offiziellen Gaura Nitay Deities in Deutschland besitzt. Verhindert den Verlust des Vertrauens in Srila Prabhupadas ISKCON Familie und deren Repräsentanten, den GBC-Mitgliedern.“

(Aus dem Antrag an den GBC von Dina Sharana Devi Dasi)

Aber warum sollte es überhaupt irgendeinen Grund geben die drei verbleibenden deutschen Tempel  zu verkaufen?

„Der bis zum heutigen Tag schuldige Betrag beläuft sich auf eine Million Euro.“

Und wie sind die deutschen Devotees in so ein finanzielles Fiasko geraten?

„...weil sie treu den damaligen Autoritäten gefolgt sind....“   

d2
M. Dina Sharana DD
Wenn irgend eine Firma sich so hoch verschulden würde, wäre das erste was getan werden würden, die Verantwortlichen zu entlassen. Die folgende Aussage verdeutlicht, warum Ravindra Svarupa mehr als zufrieden war Dina Sharana Devi Dasis Antrag zu unterstützen:
„Die Punkte in M. Dina Sharana DDs Antrag drehen sich nicht darum, Wer hat recht, Wer ist schuldig, Wer hat sich an dem Geld bereichert, Wer hat alles vermasselt!? Wer ist dafür verantwortlich!? Wer wird dafür bezahlen!?“
Auf diese Weise vermeidet man das Thema des schlechten Führungsstils Ravindra Svarupas und das der unautorisierten Gurus, die er Deutschland über die Jahre untergeschoben hat. Der Antrag, der darauf abzielt das Geld innerhalb von zwei Jahren aufzubringen, appelliert geschickter Weise stark an jedermanns Loyalität und Zuneigung für Srila Prabhupada:
„Bitte beachten Sie: Es gibt keine ISKCON außerhalb der ISKCON und als treue Anhänger Srila Prabhupadas Mission, stellt sich nicht die Frage Teil des Problems zu sein sondern Teil der Lösung! (...) Man wird einen gemeinsamen Grund haben um dafür zu arbeiten, Srila Prabhupadas Bewegung in Deutschland davor zu bewahren zerstört zu werden. (...) Nur eine ISKCON-weite Solidaritätsaktion kann uns aus diesem Fiasko heraus helfen und nur dann werden wir dazu in der Lage sein „Srila Prabhupadas Vermächtnis“ weiterzuführen und das Recht haben uns mit diesem Namen zu bezeichnen.“

Ist es nicht erstaunlich wie sich die ISKCON nur dann darauf besinnt Srila Prabhupada zu gehören, wenn Geld benötigt wird? Wenn die falschen Gurus ein riesiges Durcheinander verursachen, sind sie mehr als gewillt zu sagen die ISKCON sei Srila Prabhupadas Bewegung, sein Vermächtnis, etc. Doch sobald das finanzielle Problem gelöst ist, wird die ISKCON zur Mission von achtzig konkurrierenden Gurus. Wir stellen fest, dass der Antrag nichts über eine Zusammenarbeit zur Rettung der deutschen Tempel für die ISKCON Gurus sagt, die diese Tempel als Rekrutierungslager für neue Verehrer benötigen, obwohl dies genau das ist, wofür sie seit 1978 benutzt wurden.

Seit diesem Datum wurde nicht ein einziger Schüler für Srila Prabhupada aufgenommen. Wenn die deutschen Tempel gerettet würden und ein neuer Devotee beitreten wollen würde, der sich in dem Glauben befindet, es handle sich wirklich um Srila Prabhupadas Mission und Srila Prabhupada aus diesem Grund in Übereinstimmung mit dessen unterzeichneten institutionellen Richtlinien, als seinen Guru akzeptieren möchte, würde er rücksichtslos aus der Bewegung vertrieben. Das ist die Realität. In welchem Sinne ist dies dann Srila Prabhupadas Mission? Die Autorin des Antrages ist so verzweifelt Srila Prabhupada als Unterstützung zu benutzen, dass sie sogar unterstellt er würde wollen, dass ihr Plan umgesetzt wird: 

„Wenn Srila Prabhupada in diesem Moment vor uns physisch anwesend wäre, würden wir keine Sekunde zögern und wir würden sagen: „Ja! Ich werde das Nötige tun!“

Wir bemerken, dass sie nicht Ravindra Svarupa in ihrem Beispiel benutzt, obwohl er bei diesem Treffen direkt vor ihnen „physisch anwesend“ war. Offensichtlich glaubte sie nicht, dass er die gleiche Kraft besitzt um die benötigte Reaktion zu erzeugen. Dennoch behauptet Ravindra, der  gegenwärtige Repräsentant derselben Schülernachfolge von mahabhagavatas (jene auf der höchsten Ebene spirituellen Fortschritts) zu sein, die uns Srila Prabhupada schenkte.

Wir können also denselben „Lockvogel-Betrug“, der im Leitartikel dieser Ausgabe (BTP # 7) erwähnt wird, in jedem Spalt und jeder Ecke der heutigen ISKCON sehen: „Bitte rettet diesen Tempel für Srila Prabhupada“, und wenn der Tempel dann gerettet ist, heißt es „Srila Prabhupada ist jetzt tot, er ist für dich nicht verfügbar, du musst stattdessen einen seiner Nachfolger akzeptieren.“ (siehe auch Rückseite BTP # 7)

Leser des BTP mögen sich erinnern, dass wir in der 2. Ausgabe enthüllt haben, dass der ehemalige GBC und Guru für Deutschland, Harikesa Das, die Bewegung mit hunderttausenden Dollar verlassen hat. Er kaufte sich ein luxuriöses Eigenheim an der französischen Riviera und ließ sich dort mit seiner Therapeutin nieder. Ein anderes ehemaliges Oberhaupt und einweihender Guru in Deutschland ist der mittlerweile in Ungnade gefallene Prithu Das, der, wie in unserer letzten Ausgabe gezeigt wurde, perfekt den missbräuchlichen Charakter eines falschen Gurus bewiesen hat.
Als diese Gurus „verleitet“ wurden, gab es nicht nur die offensichtlichen finanziellen Unregelmäßigkeiten von fehlendem Geld, zusätzlich wurden auch ihre Schüler völlig verwirrt und entmutigt. Als zum Beispiel Prithu Das gestand, dass er nicht den elementaren Prinzipien des menschlichen Lebens (ganz zu schweigen von denen eines befreiten acharyas) gefolgt ist, musste der Tempel in Wien geschlossen werden, da all seine Schüler das Vertrauen in die ISKCON verloren.

Jedes Mal wenn ein ISKCON Guru fällt, hinterlässt er eine Spur der Verwüstung in Form von desillusionierten Anhängern, deren Vertrauen sehr oft unwiderruflich erschüttert ist. Gaudiya Matha-Gurus wie Narayana Maharaja nutzen dann diese Situation aus, indem sie sich selbst als spirituelle Meister ausgeben, die niemals zu Fall kommen. Auf diese Weise umkreisen sie die ISKCON und werben deren desillusionierte Flüchtlinge für ihre eigenen rivalisierenden Missionen. All diese Probleme haben ihre Ursache in dem nicht autorisierten Guru-System, welches gegenwärtig in der ISKCON betrieben wird. Wie Srila Prabhupada erklärt:

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„Im Caitanya-caritamrta (Antya 7.11) wird unmissverständlich gesagt: krishna-shakti vina nahe tara pravartana. ‚Ohne von Krsna bevollmächtigt worden zu sein, kann niemand den Heiligen Namen des Herrn auf der ganzen Welt verbreiten.‘“
(Srimad Bhagavatam 7.14.39, Erläuterung)

Die bevollmächtigte Person ist bereits hier – Srila Prabhupada – und man braucht keinen anderen konkurrierenden Gurus zu folgen.